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Abendansitz auf Reh- und Schwarzwild

Heute Abend ist Vollmond. Es ist Mitte Mai, der Blick am Morgen auf den Wetterbericht und den Wind bestätigt, heute Abend wird angesessen. Passend zur Jahreszeit, Rehwild und Schwarzwild.  Das Wildbret im Gefrierschrank neigt sich dem Ende zu und muss dringend aufgefüllt werden. Es gibt nichts besseres als Wildschweinburger oder Spaghetti Bolognese mit Rehfaschiertem.

Um 18:00 Uhr pirsche ich zum Hochstand und bereite mich auf einen Nachtansitz vor. Das erhoffte Rehwild zieht an diesem Abend leider nicht auf den Wildacker. Da ich den Platz sehr gut kenne, weiß ich, wenn kein Rehwild in Anblick ist, stehen die Chancen auf Schwarzwild nicht schlecht. Bis 4:30 Uhr ist keinerlei Bewegung und die Müdigkeit überkommt mich. Nach ca. 20 Minuten Schlaf höre ich es im Holz brechen. Sehr vorsichtig richte ich mich auf und versuche mit dem ersten Tageslichte die Verursacher zu lokalisieren. Ich brauche über 15 Minuten um den Verursacher zu finden. Kurz habe ich eine größere Sau im Anblick. Diese wechselt jedoch sofort wieder in das Holz. Ein sicheres Ansprechen ist noch kaum möglich. Das Gewehr liegt schussbereit neben mir. Schön langsam erhöht sich mein Puls. Es vergehen weitere 10 Minuten, es wird deutlich heller, bis sich wieder ein dunkler Schatten blicken lässt. Kurzer Kontrollcheck, „Pinsel“ und die Kugel fliegt.

Das Gefühl ist gut, Treffpunktlage muss gepasst haben, jedoch konnte ich die Sau nicht zeichnen sehen. Ich hatte das Gewehr nicht gut im Anschlag.

 

Sau liegt nicht! Ich kann keine schnelle Flucht wahrnehmen. Habe ich nicht getroffen? Wo ist das Stück? Hmmm…….

Nach kurzen warten, wird der Anschuss kontrolliert. Da ich keine schnelle Flucht vernommen habe, gehe ich davon aus, dass die Sau nach einer kurzen Flucht hinter einem Baum liegt wo ich vom Hochstand keinen Einblick habe.

Zu meiner großen Verwunderung, kein Schweiß am Anschuss. Die Entscheidung ist schnell getroffen, ich brauche einen Hund für die Nachsuche bzw. um den Anschuss zu kontrollieren.

Hundeführer und Hund sind nach ca. 20 Minuten vor Ort und der Ablauf wird besprochen. Genauer Vorgang wird dem Hundeführer geschildert und der vermeintliche Anschuss gezeigt. Beide kontrollieren den Anschuss. Hund reagiert nicht sehr stark am Anschuss, zieht jedoch in das Holz. Nach ca. 15 Minuten kommen beide zurück, ohne auch nur einen Tropfen Schweiß gefunden zu haben. Nach Rücksprache mit dem Hundeführer und meinem guten Gefühl einen guten Schuss angetragen zu haben, startet der zweite Versuch des Hundeführers. Wieder zieht er ins Holz. Erneut nach ca. 15 Minuten kommen sie zurück ohne Ergebnis.

Meine Verunsicherung wächst….

Erneut wird besprochen, wo die Sau gestanden ist. Die Verunsicherung des Hundeführers wächst. Kein Schweiß am Anschuss, keine Flucht, irgendetwas stimmt hier nicht. Wir gehen den Ablauf erneut durch und suchen den Einschuss des Geschoßes am Boden. Da es sich um einen trockenen Waldboden handelt, sollte der Einschusskrater relativ leicht zu finden sein. Negativ. Alles wird durchsucht, definitiv kein Einschusskrater. Nun ist auch der Hundeführer verunsichert, warum ist kein Einschusskrater zu sehen. Logische Erklärung, die Sau muss getroffen worden sein.

Dritter Anlauf der Nachsuche. Nach gefühlten Stunden, was jedoch nur 10 Minuten waren, endlich der Erhoffe Ruf: Sau gefunden.

Meine Verunsicherung ist wie weggeblasen, die Freude wächst. Am Stück angekommen, wird von mir sofort die Treffpunktlage geprüft. Guten Schuss, 2 cm hinter dem Blatt. Jedoch kein Ausschuss und dass mit Kaliber 308 auf 80m. Das Stück wird ordnungsgemäß versorgt und die Vorfreude auf das Wildbret wächst.

Wie man sieht, stimmt das Sprichwort unter Jägern: Bei der Jagd, gibt es nichts, was es nicht gibt.

 

Danke an den Hundeführer und Quito für die rasche Hilfe.

 

 

Weidmannsheil

Autor: Patrick Meingassner-Grau

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