Die Tage vergehen, die Jahre vergehen, aber der Gamsbock, der bleibt.
Seit 4 Jahren kenne ich ihn nun schon: seine Krucken und seine Statur machen ihn einfach unverwechselbar, den Gamsbock vom Hinterfeld. Mittlerweile schätze ich ihn auf 9 oder 10 Jahre, er wäre ein stattlicher Gamsbock der Klasse 1, aber einen Schuss abzugeben, daran dachte ich bis heute nicht mal eine Sekunde. Zu besonders, zu schön ist der Anblick, den er mir jedes Mal wieder beschert: wenn er im Winter im tiefen Schnee nach Äsung sucht, dann im Frühling mit anderen Gams zusammen das erste frische Gras äst und die ersten warmen Sonnenstrahlen genießt. Im Sommer verschwindet er meistens, monatelang bleibt das Hinterfeld leer. Erst kurz vor der Brunft, im Herbst, taucht er plötzlich aus dem Nebel wieder auf, und der Kreislauf beginnt wieder von vorne.
Dies sind die Momente, in denen mir bewusst wird: Jagd heißt nicht nur jagen, sondern auch die Natur erleben und die Wildtiere über Jahre hinweg zu begleiten.