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Junges Wild für junge Jäger

Die Gewinnverständigung im Dezember ließ mein Herz höherschlagen. Monatelang fieberte ich dem Jagdtag im Revier Karbach entgegen. Doch die Zeit sollte nicht ungenutzt bleiben.

Schließlich will Munition bestellt, der jagdliche Schuss geübt und die über die Wintermonate verloren gegangene Kondition wieder erlangt werden.

Anfang Juni war es schließlich so weit. Am östlichen Ufer des Traunsees gelegen führte die erste Revierfahrt am frühen Nachmittag über Forststraßen, Brücken und durch Tunnel tief in das Revier.

Diese außergewöhnliche Umgebung teilten wir anfangs noch mit Wanderern, nach und nach schien die touristische Nutzung aber nachzulassen, als wir uns vom See entfernten.

Schließlich stellten wir das Auto ab und pirschten von hier aus zu Fuß. Obwohl wir so früh am Nachmittag noch nicht mit viel Anblick rechneten, bewegten wir uns so leise wie möglich durch das Gelände.

Dabei ließ Pirschführer Wolfgang immer wieder den Blick mit seinem Wärmebild-Handgerät durch die Landschaft schweifen. So gelangten wir scheinbar unentdeckt bis zu unserem Ansitz.

Vor uns erstreckte sich ein etwa 250m bis 300m langer Geländerücken, der beiderseits durch nicht einsehbare Gräben begrenzt war. In 120m Entfernung befand sich eine Salzlecke, der Anstieg stellte einen perfekten Kugelfang dar.

Die Bedingungen waren perfekt, und so dauert es nicht lange, bis wir das erste Stück Wild erspähten. Für mich als Jungjäger war es eine ganz besondere Situation, und so machten sich Aufregung und Anspannung breit.

Ein Blick von Wolfgangs geschultem Auge durch das Spektiv genügte, um das Stück als mehrjährigen Gamsbock anzusprechen. 

Zu alt! Wir haben es auf die für die Erfüllung des Abschussplanes notwendige Jugendklasse von Rot- Gams- und Rehwild abgesehen. So sonnte sich der Gamsbock unbehelligt und äste in Ruhe vor sich hin.

Wenig später trat ein weiteres Stück Gamswild hinter der Salzlecke hervor. Doch wie auch schon beim ersten Stück handelte es sich um einen mehrjährigen Gamsbock, und so blieb abermals der Finger gerade.

Geradezu triumphal stand der Bock mit den Vorderläufen auf einem Baumstumpf und äugte in unsere Richtung. Wir verharrten, um dem Bock keinen Grund zum Pfeifen zu geben.

Ungestört zog er im Verlauf des weiteren Abends näher und näher zu uns. So nah, dass wir uns um den wechselhaften Wind sorgten. Ein alarmierter Gamsbock würde unserem Vorhaben vorzeitig jede Chance nehmen.

Doch wir hatten Glück, und der Gamsbock zog kaum 30 Meter an uns vorbei, ohne Kenntnis von uns zu nehmen.

Bis zum letzten Büchsenlicht sollten wir noch ein Stück Rotwild in Anblick bekommen, das uns nicht ausreichend Gelegenheit zum sicheren Ansprechen ließ.

Nach einer ausgesprochen kurzen Nacht ging es am darauffolgenden, noch recht jungen und pechschwarzen Morgen erneut ins Revier. Wolfgang führte mich zu einem anderen Ansitz als am Vorabend.

Hier hofften wir auf die jungen Stücke, die uns zuvor gemieden hatten. Nachdem sich meine Augen an die Finsternis gewöhnt hatten, war es durch den beinahe vollen Mond überraschend hell, und wir gelangten ohne Taschenlampe unbemerkt zur Kanzel.

Der Morgen verlief zunächst eher verhalten. Die jungen Stücke schienen uns wieder zu meiden, während die Älteren zu wissen schienen, dass ihnen von uns keine Gefahr drohte.

Langsam musste ich mich mit dem Gedanken auseinandersetzen, trotz reichlichen Anblicks leer auszugehen.

Plötzlich war in einer jungen Baumgruppe vor uns eine Bewegung auszumachen. Zwischen dem satten Grün der jungen Nadelbäume blitze eine rote Decke hervor.

Schnell war klar, dass es sich um einen Rehbock handelte, der sich genüsslich an einem Bäumchen abarbeitete, als er daran fegte. Wolfgang gab mir den Rehbock frei und ich machte mich schussbereit.

Was in Wirklichkeit nur wenige Sekunden gewesen sein konnten, fühlte sich an wie eine Ewigkeit, als ich darauf wartete, dass der Bock hinter seinem Bäumchen hervor und in eine Schneise trat.

Ich versuchte meine Nervosität unter Kontrolle und das Fadenkreuz auf dem Blatt zur Ruhe zu bringen - mit Erfolg. Der Bock lag im Feuer.

Ich danke Wolfgang & Uschi Holzinger und dem Team von Jegana für meinen ersten Rehbock, einen Kühlschrank voller erstklassigem Wildbret, eine unvergessliche Jagd und eine Trophäe, die mich immer daran erinnern wird.

Weidmannsheil

Christian Pummer

 

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